Memento mori — Kreuz aus oxidiertem Silber und Gelbgold mit einem Granat

Der Tod existiert, um uns daran zu erinnern, dass das Leben vor ihm stattfindet, nicht danach. Das ist alles, was ich auf dem Tisch hatte: Silber, ein wenig Gold und einen Granat. Ich wachte an einem regnerischen Oktobermorgen auf und konnte keinen sonnigen Blick auf irgendetwas werfen. Der Verkehr auf dem Weg zum Laden machte mich verärgert. Die zusätzlichen Geräusche des Ladens selbst waren irritierend. Besonders ärgerlich war ich über den Tisch, auf dem so wenig Material lag, aber ich hatte große Lust, etwas damit zu machen. An einem anderen Tag hätte ich ein luxuriöses Metall (vielleicht Palladium-Gold), einen Diamanten (wahrscheinlich einen transparenten) genommen und einen wundervollen Ehering gefertigt. Aber es war nicht so ein Tag. An solchen Tagen arbeitet man mit dem, was man hat: Umständen, Gefühlen, Emotionen und allem anderen, was völlig unpassend erscheint. An solchen Tagen schaut man dem Leben ins Gesicht und respektiert den Tod. Dann findet man eine einfache Freude daran, dass alle Umstände rechtzeitig sind, alle Gefühle gebraucht werden und alle notwendigen Materialien bereits vorhanden sind. Ich schwöre dir, dass ich Silber noch nie so schön gesehen habe wie dieses. Ich ließ es die Form annehmen, die es wollte, und war angenehm überrascht vom Ergebnis. Dann beschloss ich, etwas Gold zu nehmen und daraus einen Rahmen zu machen, in den ich später meinen Granat setzen würde. Mein kleiner Arbeitstisch wurde schließlich von einer großen Liebe für alles, was dort während mehrerer Arbeitsstunden passiert war, umhüllt. Das Kreuz „Memento Mori“ kann für jeden ein heiliges Ornament sein. Schließlich hat jeder von uns Tage, an denen alles „falsch“ ist, aber nur diejenigen, die die Kraft finden, ihren eigenen Wert zu erinnern und ihr Leben so zu gestalten, dass es diesen Wert widerspiegelt, können diese Gefühle überwinden. Ich tat das vor allem für mich selbst. Und dann tat ich es für andere.