Zwei Welten – Ring aus oxidiertem Silber

«Egal wie hoch die Wolkenkratzer sind, man kann sie nicht mit der Kraft und Majestät der Berge vergleichen.» Ich balancierte zwischen zwei radikal verschiedenen Ebenen. Die ganze Arbeitswoche lief ich auf dem Boden und träumte davon, wie bald ich durch den Himmel gleiten würde. Die Berge. Sie waren ein Teil von mir, noch bevor ich geboren wurde, auf genetischer Spur als letzter Halt meines Herzens. Frag niemanden, warum er die Berge liebt, denn die Antwort ist klar – ihre Seele schwebt zwischen den beiden Welten. Die Klippen bewahren meine Fußspuren. Es ist ihnen egal, wer ich bin oder was ich erreicht habe oder nicht. Wenn ich mich mit ihnen treffe, fühle ich mich vollkommen akzeptiert, völlig frei. Wo ist mein Zuhause? Unten, wo verfärbtes Wasser aus dem Wasserhahn fließt? Oder hier, wo mächtige Wasserfälle tosen und schäumen? Wie radikal unterschiedlich wir in diesen Welten sind. In der einen haben wir noch so viel zu beweisen, und in der anderen brauchen wir überhaupt nichts. Ich weiß nicht, wie beunruhigend dieser Gedanke ist, aber die andere Welt lebt genauso gut ohne uns. Frühling und Winter kommen auch zu ihr. Sie blüht und wächst. Sie ist still, atmet die reinste Luft unter den atemberaubendsten Sternen. Doch die beiden können sich niemals treffen. Wenn der eine den anderen absorbieren würde, würde ihre Geschichte ihre schönsten Stillstände sowie die wahrscheinlich einzigen echten Gefühle, die existieren, beraubt werden. Wir haben diese Welt in zwei Teile gespalten, während wir sie gebaut haben, und tragen jetzt die Stücke in unseren durstigen Herzen, auf der ewigen Suche nach Harmonie. Wie Vögel sind wir darauf reduziert, zwischen ihnen hin und her zu eilen. In dem unglaublich detaillierten «Zwei Welten»-Ring ist eine epische Geschichte so lang wie die Ewigkeit in Silber bewahrt. Dieses Werk wurde vom Gewinner des «Best Sketch»-Wettbewerbs entworfen, den wir im Frühjahr 2020 organisiert haben.